Bewegung bedeutete Überleben
Geht man zurück an die Anfänge der Menschheit, stellt man fest, dass sich unsere Vorfahren zwangsläufig sehr viel bewegen mussten, täglich, an der frischen Luft, bei jedem Wetter. Es war überlebenswichtig, denn Nahrung gab es nicht wie heutzutage immer und überall.
Wollte man Nahrung, etwas zum Anziehen oder Feuerholz, hieß das automatisch stundenlange Bewegung in unwegsamen Gelände.
Natürlich leben wir nicht mehr in der Steinzeit, doch unser Körper und seine Genetik unterscheiden sich gar nicht so sehr. Laut Evolutionsmedizin haben wir den gleichen archaischen Körper. Somit brauchen auch wir die tägliche Bewegung, um gesund und fit zu bleiben.
Gehen wir nun gedanklich nur mehr in die Zeit zurück in der es noch keine Fahrzeuge gab, keine Kühlschränke, keine Mikrowellen und generell keine Elektrizität, stellen wir fest, dass die Zeit der täglichen körperlichen Ertüchtigung noch gar nicht so lange aus ist.
Wäsche waschen mit der Hand, war wirklich eine schwere Arbeit (hebe ein nasses Handtuch hoch und du stellst fest, wie schwer das sein kann). Oder die Arbeit auf dem Feld, stell dir vor du pflügst oder erntest ohne Traktor und solch körperliche Betätigungen machst du jeden Tag, danach gab es aber nicht immer ein deftiges Abendessen, denn Fleisch und Wurst waren noch etwas Besonderes.
Machen wir wieder einen Sprung in unsere heutige Zeit und überlegen, welche Bewegungsabläufe wir täglich bewältigen müssen.
Wir stehen auf, Wasser kommt aus der Leitung, das erfordert keine Anstrengung, Feuer machen müssen wir auch, wir können gleich mit unserer Arbeit los legen. Den Weg dort hin meistert ein Großteil mit dem Auto, je nach Job bewegt sich der eine mehr, der andere etwas weniger, ein Büromitarbeiter fast kaum.
Mittagessen gibt es in der Kantine oder wir kaufen uns schnell etwas ums Eck.
Nach Hause geht es mit dem Auto, falls noch etwas zu besorgen ist, erledigen wir diesen Umweg ebenfalls damit.
Zuhause steht vielleicht noch etwas Hausarbeit an, Wäsche waschen mit der Waschmaschine, Staubsaugen erledigt der Roboter, genau so, wie das Rasenmähen.
Und so weiter und so fort, Abends liegen wir nach dem Essen auf der Couch vor dem Fernseher oder lesen ein Buch und wenn man sich den Tag noch mal durch den Kopf gehen lässt, stellt ein jeder fest, körperliche Ertüchtigung und Bewegung hatten wir fast kaum.
Doch genau dieser Mangel an täglicher Bewegung und Anstrengung ist es, der so viele Probleme mit sich bringt und zahlreiche Zivilisationskrankheiten begünstigt.
(Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Osteoporose, Rückenschmerzen,..)
Durch das viele Sitzen werden auch unsere Zellen, unsere Muskeln und unser Stoffwechsel* bequem, warum sollten sie ihre Arbeit fleißig verrichten, wenn wir unseren Körper auch nicht in Schwung halten. Somit wird unser Körper nur mehr mit Energie durch Essen gefüllt, aber nicht mehr ordentlich geleert.
Wir sammeln also Reserven, für schlechte Zeiten (das liegt noch in unserer Natur), die in unserem heutigen Leben allerdings nicht mehr kommen werden. Wir sammeln also, bis wir randvoll sind und uns nicht mehr wohl oder sogar krank fühlen.
Das muss nicht sein!!!
Auch in unsere moderne Lebensweise können wir gezielt tägliche und vor allem natürliche Bewegung einbauen.
Natürliche Bewegungsabläufe sind jene ohne technische Hilfsmittel, die, für die unsere Körper von Natur aus gemacht ist.
Gehen, laufen, springen, krabbeln, klettern, balancieren, heben, ziehen, …
Eigentlich all das, was unsere Kinder gerne täglich und ausdauernd machen, nur wir Erwachsenen können leider oft nicht mehr mithalten. Es braucht nicht viel, um seine Muskeln für den Alltag fit zu halten, ein kleiner Spaziergang täglich, ist ein super Anfang. Peppe diesen noch auf, in dem du im Wald über Äste springst und balancierst, laufe mal rückwärts, mal schnell, mal langsam oder lass dein Kind voran gehen und mach ihm einfach alles nach, da kommst du bestimmt ins Schwitzen und der Spaß ist euch garantiert. Sei kreativ, alles ist erlaubt.
Jeder der einen Schrittzähler hat, kann sich als Ziel 10.000 Schritte/Tag setzen, das ist ein guter Durchschnitt und man bekommt ein Gefühl dafür, wie viel oder auch wie wenig man tatsächlich auf den Beinen ist. Wer es jetzt noch schafft , sich bei jedem Wetter draußen an der frischen Luft zu bewegen, egal ob Regen, Wind oder Schnee, wird schnell merken, wie sehr sich das eigene Wohlbefinden verbessert, ganz ohne viel Aufwand.
Sei ein Homo sapiens und kein Homo sedens !
Eure Kathi
*mehr zum Thema Stoffwechsel gibt es im nächsten Blog